Strahlkraft

Lebendiges Gedankengut von Pfarrer Elmar Gruber e.V.

ELMAR GRUBERS PREDIGTEN

, eingestellt von Redaktion (Kategorie: Predigten durch das Kirchenjahr)

VORWORT

IDEAL IN DEN ZEITEN DES UKRAINE-KRIEGS, DES KLIMAWANDELS, DER CORONA-PANDEMIE – DIESE WORTE GEBEN KRAFT UND HOFFNUNG!

VERKÜNDIGUNG VON GOTTES WORT DURCH DIE PREDIGTEN DES HOFFNUNG GEBENDEN PFARRERS ELMAR GRUBER

Predigten zu den Sonn- und Feiertagen nach Lesejahren A / B / C  – ab dem 1. Advent 2023 (03. Dezember 2023) ist Lesejahr B.

Immer die aktuelle Predigt!

Inspiration für alle Seelsorgerinnen und Seelsorger bei der Erstellung ihrer Predigten und alle Gläubigen und Interessenten!

Auch als Predigt-Vorlagen!

Herr Pfarrer Elmar Gruber hat seine Predigten immer vollkommen frei gehalten, also ohne jegliche schriftliche Unterlagen.

Die Predigten wurden von einer gläubigen Frau während der entsprechenden Gottesdienste mit Einverständnis von Pfarrer Elmar Gruber privat auf Cassette aufgenommen und danach von ihr aufgeschrieben. Sie dachte sich, jedes Wort von Elmar Gruber ist wichtig – das gehört für die Nachwelt erhalten.

Danke, Helga! Ohne Dich hätten wir diese Predigt-Schätze nicht!

 

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1. Adventsonntag B

03. Dezember 2023

Predigt von Pfarrer Elmar Gruber am 27. November 1999

 

1. Lesung: Jesaja 63, 16b-17.19b; 64, 3-7

2. Lesung: Korinther 1, 3-9

Evangelium: Markus 13, 33-37

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Ich wünsche Ihnen und uns allen ein gutes neues Kirchenjahr und begrüße Sie herzlich, heute, zum ersten Advent!

 

Predigt:

 

Liebe Schwestern und Brüder!

 

Die heiligen Texte heute beginnen eigentlich mit dem Urschrei der Menschheit. Im Jesaja-Text heißt es: „Du, Herr, bist unser Vater. Unser Erlöser von alters her ist Dein Name. Warum, Herr, lässt Du uns von Deinen Wegen abirren, verhärtest unser Herz, dass wir Dich nicht fürchten?“ Die ganze Not kommt da zum Ausdruck. Du bist nicht mehr da, Du hast Dein Angesicht abgewendet. Wo bist Du? Wir können nicht mehr leben. Und dann aus dieser Not der Gottferne der Urschrei: „Reiß‘ doch die Himmel auf und komm!“  Und dann weist der Prophet auf die große Sorge hin: „Ja, nicht Du hast Dein Angesicht abgewendet, wir haben Dich aus dem Blick verloren. Wir bleiben am Irdischen, am Vergänglichen, hängen. Und Du überlässt uns der Gewalt unserer Schuld.“ Gott straft nicht! Wir strafen uns selber mit unserer Gottlosigkeit! Das ist hier ausgedrückt. ER greift nicht ein, weil ER unsere Freiheit achtet. Aber ER hält uns in der Hand. ER hat SEINEN Blick nicht abgewendet von uns. An einer anderen Stelle bei Jesaja heißt es: „Wir können uns nicht mehr hinwenden zu Dir; wende Dich zu uns und gib uns neues Leben, dann können wir uns wieder freuen.“ So sagt der Prophet.

Nun zum Evangelium: Macht Euch doch zu Beginn des neuen Kirchenjahres das bewusst: Dass alles vergeht, und unsere Sehnsucht ist unendlich nach ewigem Leben, nach ewigem Glück, nach ewiger Lust. Füllt Eure Sehnsucht nach Ewigkeit, aber nicht mit Vergänglichkeit! Schaut über das Vergängliche hinaus!

Nun hören wir einen eigenartigen Text, eine eigenartige Trostkatechese: „Lernt vom Feigenbaum; wenn seine Blätter saftig werden, dann wisst Ihr, der Sommer kommt.“ Und jetzt eine paradoxe Aussage: „So sollt Ihr lernen, wenn das alles geschieht, dass das Ende kommt.“ Das heißt also: Wenn sich das Ende andeutet, soll das Hoffnung geben; das ist der Frühling, der Himmel kommt. Das wäre so, wie wenn man sagt: „Schau, es schneit, jetzt kommt der Frühling. Schau wie es zugeht auf der Welt, das Ende ist nahe, das Reich Gottes kommt, und ER wird ein-brechen in diese vergängliche Welt.“

Die Wolken des Himmels sind immer das Symbol für den transzendenten Gott. ER wird durch-brechen. Es wird sichtbar werden in unserer weltlich allzu sehr fixierten Einstellung, dass ER alles, trotz allem, in der Hand hat. Und das sind die Stellen, die Augenblicke, auf die wir nicht gefasst sind. Da kommt dieser eindringliche, wiederholte Ruf: „Seid wachsam, denn Ihr wisst nicht die Stunde, wann ER kommt!“ Da ist einmal an das Welt-Ende gedacht. Da ist auch zu denken an unser Lebensende. Da ist aber auch zu denken an unseren Lebensalltag, denn jede Stelle in unserer Zeit kann zur Stelle werden, in der Gott einbricht und uns bewusstwird, dass ER uns in SEINER Hand hat – in Freud und in Leid. Nur – wir sind nicht darauf eingestellt. Wir schreien nach IHM und wissen gar nicht, dass ER ja da ist. Seid wachsam, denn in jedem Augenblick kann Gott in unser Leben einbrechen und uns erfüllen.

Und noch ein eigenartiger Hinweis: „Der Türhüter“. Der Türhüter hat eine besondere Aufgabe – das ist unser Gewissen; das sagt uns, was wir rauslassen, reinlassen und nicht reinlassen dürfen. Das könnte auch ein Vorsatz sein, dass wir aufpassen, was wir alles reinlassen, wovon wir uns bestimmen lassen, was uns nicht bestimmen sollte – gerade heute in der Zeit der Medien. Wenn da nicht eine Türhüterschaft aufgebaut wird, dann kann man ja nicht merken, was gerade reindrängt.

Und so wäre es eigentlich der Vorsatz: Im Angesichte Gottes leben. ER ist da. Durch unsere Wachheit müssen wir dazu beitragen, dass die Augenblicke SEINER Gegenwart sich ereignen können, dass wir IHN spüren können in unserem vergänglichen Leben.

Wach-Sein, zu Gott offenbleiben, im Angesichte Gottes leben!

 

 

 

 

 

 

 

 GOTT GEHT MIT, WORAUF DU DICH VERLASSEN KANNST!