VORWORT
IDEAL IN DEN ZEITEN DES UKRAINE-KRIEGS, DES KLIMAWANDELS, DER CORONA-PANDEMIE – DIESE WORTE GEBEN KRAFT UND HOFFNUNG!
VERKÜNDIGUNG VON GOTTES WORT DURCH DIE PREDIGTEN DES HOFFNUNG GEBENDEN PFARRERS ELMAR GRUBER
Predigten zu den Sonn- und Feiertagen nach Lesejahren A / B / C – ab dem 1. Advent 2022 (27. November 2022) ist Lesejahr A.
Immer die aktuelle Predigt!
Inspiration für alle Seelsorger bei der Erstellung ihrer Predigten und alle Gläubigen und Interessenten!
Auch als Predigt-Vorlagen!
Herr Pfarrer Elmar Gruber hat seine Predigten immer vollkommen frei gehalten, also ohne jegliche schriftliche Unterlagen.
Die Predigten wurden von einer gläubigen Frau während der entsprechenden Gottesdienste mit Einverständnis von Pfarrer Elmar Gruber privat auf Cassette aufgenommen und danach von ihr aufgeschrieben. Sie dachte sich, jedes Wort von Elmar Gruber ist wichtig – das gehört für die Nachwelt erhalten.
Danke, Helga! Ohne Dich hätten wir diese Predigt-Schätze nicht!
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4. Fastensonntag A –
19. März 2023
Predigt von Pfarrer Elmar Gruber am 06. März 2005
1. Lesung: 1 Sam 16,1 b.6-7.10-13b „Samuel salbte David zum König über Israel.“
2.Lesung: Eph 5, 8-14 „Steh auf von den Toten, und Christus wird Dein Licht sein!“
Evangelium: Joh 9,1–41 „Der Mann ging fort und wusch sich. Und als er zurückkam, konnte er sehen.“ |
Ich darf Sie herzlich begrüßen zum 4. Fastensonntag, zum Sonntag Laetare!
Im Evangelium hören wir heute von der Heilung des Blindgeborenen. Es geht um das Sehen, und zum Sehen braucht man das Augenlicht. Jesus will unser Licht sein. ER will unsere Herzen, unsere Augen öffnen für dieses Licht.
Und darum bitten wir im Kyrie.
Predigt:
Liebe Schwestern und Brüder!
In der Reihe der großen johannäischen Symbolkatechesen, die uns vorbereiten auf das Ostergeschehen, haben wir das letzte Mal die Katechese vom Wasser gehört: Gott ist da für uns wie Wasser, das im Menschen zur Quelle wird, die fortströmt ins ewige Leben.
Heute hören wir: „Gott ist da für uns in Jesus wie das Licht.“ „Ich bin das Licht in dieser Welt“, das erleuchtet, uns hell macht und uns selbst zur Leuchte macht. Man kann diese Wirklichkeiten immer tiefer im Geheimnis unseres Menschseins und unserer Berufung zum ewigen Leben erfassen, wenn wir immer wieder die Symbole anschauen.
Seid Kinder des Lichts! Werde Licht! Dein Licht kommt.
Wirklichkeiten von Gott können wir nicht über den Verstand begreifen, sie müssen uns a u f g e h e n .
Man spürt, der Johannesevangelist legt großen Wert darauf, immer wieder die Frage vorzubringen: „Wie hat ER Dich sehend gemacht?“ Da kommt die etwas unappetitlich klingende Rede: ER streicht Teig auf die Augen. Das ist ein Symbol für ‚Nähe‘. Meistens ist es die Handauflegung, mit dem Teig ist es noch etwas intimer. In der intimen Nähe Gottes geht uns das Licht auf, geht uns Gott auf, dass ER die Menschen liebt. Und da wird es hell in unserem Leben, in uns. Wenn es in einem Menschen hell wird, strahlt dieses Licht auch nach außen.
Wir sind in besonderer Weise berufen, hell zu sein, Licht zu bringen.
Noch ein Punkt, der sich in den letzten Sätzen zuspitzt: „Wenn Ihr blind wäret, hättet Ihr keine Sünde.“ Da stoßen wir wieder auf das Problem: Gott sehen. Denken wir an die Bergpredigt, die wir am Anfang der Fastenzeit meditiert haben. „Selig, die ein reines Herz haben“, rein von Egoismus, Selbstsucht und Habgier.
Gott schauen! Das Vatikanische Konzil hat formuliert, dass Gott im Lichte der Vernunft erkannt werden kann. Das war ein Plädoyer für den Gottesbeweis.
Ich kann mich noch an meinen Religionsunterricht erinnern, wo der Religionslehrer immer gesagt hat: „Man kann Gott beweisen.“ Er dachte an die thomistischen Gottesbeweise. Ich habe das immer nicht kapiert. Gott kann man nur beweisen, wenn man IHN schon kennt. Gott kann man nur kennen lernen im praktischen Leben. Wenn ich Gott kennen gelernt habe, dann kann ich IHN auch von der Vernunft her ausweisen, aber nicht umgekehrt.
So gesehen sind wir alle blind geboren. Wir haben die Augen, die Gott schauen können, nicht mit auf die Welt bekommen. Sie müssen erst geöffnet werden. Vielleicht wurden die großen Geschichten deshalb geschrieben, weil einem da, wenn man sich ihnen aussetzt, die Augen geöffnet werden können, weil einem da ein Licht aufgeht.
Wenn ich meine Lebensprobleme sehe und sie in das Licht halte, in das absolute Licht, und vielleicht auch noch bitte, dass ER mir die Augen öffnet, dann kann es immer wieder geschehen, dass mir ein Licht aufgeht und dass ich in der Erleuchtung dieses Lichtes Zusammenhänge, Beziehungen anders sehe, dass ich meine Situation äußerlich und innerlich in meinem Leben anders sehe als vielleicht nur mit der Vernunft.
Wir sehen, wohin der Mensch kommt, wenn er immer nur nach der Vernunft, nach dem Prinzip der Habgier, des Egoismus lebt.
Wenn Gott in der Politik keinen Platz bekommt, wie finster wird es da. „Seid Kinder des Lichts!“ In SEINEM Licht wird sichtbar, dass die Menschen, die nur vernünftig Gott begreifen wollen, blind sind.
Die meinen, Gott kann man beweisen, sind blind. Nur in einem zweiten Schritt kann ich IHN auch mit der Vernunft erfassen.
ER ist gekommen, dass durch die Botschaft, die ER bringt, durch SEIN Zeugnis für die Liebe Gottes, die ER zeigt und bezeugt in SEINEM Tod, dass uns da die Augen aufgehen, dass es hell wird in uns und um uns.
Einst ward Ihr in Finsternis, durch IHN seid Ihr Licht.
GOTT GEHT MIT, WORAUF DU DICH VERLASSEN KANNST!